Versuchsküche - zur Entstehung meines Artikels
" Der Mikrokosmos der Knospen"
Wochenendausgabe: Garten & Zuhause vom 27.1.2018
Der Sturm hat wieder eine Menge Äste von den Pappeln gerissen.
Einige davon habe ich mit nachhause genommen und die Knospen geerntet und ein paar davon in Öl eingelegt.
Nach zwei Wochen war das Pappel-Auszugsöl fertig. Es wurde gefiltert und mit Bienenwachs erhitzt.
Mit Hilfe einer Wäscheklammer habe ich einen Docht in Gläser und Becher gehängt. Nur noch die Bienenwachs-Öl-Mischung einfüllen, abkühlen lassen und fertig ist die wunderbare Massagekerze
"Papperlapapp".
Wenn sie angezündet wird, wird das Fett weich.
Ich gieße es vorsichtig in die Hand und massiere mir damit die Haut. Pappelknospen - so heißt es - haben eine wundheilende Wirkung und der Ölauszug hilft bei rheumatischen Beschwerden, Muskel und Nervenschmerzen. Mir tut die Salbe gut auf meiner wintertrockenen Haut und meine Gelenke freuen sich über die Sonderbehandlung.
Und so wird's gemacht:
Pappelauszugsöl: 3 EL Pappelknospen, 3 EL Olivenöl in ein Glas und 2 Wochen an einem warmen Platz stehen lassen. Dann filtern.
Massagekerze:
300 ml Pappelauszugsöl, 50g Bienenwachs, bei Bedarf etwas Aromaöl, z.B. Rosmarin.
Öl auf 60°C erhitzen. Bienenwachs dazu und die Temperatur 20 Minuten auf 60° erhalten. Ab und zu umrühren. Von der Herdplatte ziehen, Aromaöl zugeben und wie oben beschrieben in Behälter gießen.
***
Die Knospen, die ich noch übrig hatte, habe ich am Ofen getrocknet und dann in der Küchenmaschine fein gemahlen. Daraus mache ich Tee, oder würze damit Teig oder Brotaufstriche.

Viele neue Ideen habe ich durch ein Buch bekommen, das ich mir neulich gekauft habe. Es heißt:
Bäume in Küche und Heilkunde, von Karin Greiner.
Mehr über das sehr empfehlenswerte Buch könnt ihr
hier nachlesen
Aus diesem Buch habe ich die Anregung bekommen, mal einen Pappelgewürz-Sirup herzustellen. Ich habe einige Zutaten von dem Original-Rezept ausgetauscht, weil ich noch was in meinem Vorratsschrank hatte, von dem ich dachte, dass könnte auch passen:
Die Zutaten kamen alle in einen Topf und wurden ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze gekocht. Heraus kamen 300ml wunderbarer
"Pappeldattelsirup"
Köstlich mit griechischem Joghurt und gemahlenen Pistazien.
Aber auch nicht schlecht im Sekt mit 3 Scheiben Kumquats. Ich nenne den Aperitif:
"Pappela"
Was ich vom Sirup herausgesiebt habe, war mir eigentlich zu schade zum Wegwerfen. Also habe ich daraus Kugeln geformt und sie in gemahlenen Pistazienkerne gewälzt. Das feine Früchtebrot hat noch keinen Namen. Fällt euch was passendes ein?
Wie gefällt euch denn meine neue Pappelkollektion?